Ich nehme meine Geldgeschäfte selbst in die Hand

Ein Gastartikel von Bertram Kasper

Für mich war es wie ein Déjà-vu als ich mit meiner Tochter auf dem Work X Festival 2019 im Zollverein in Essen im Trainingsraum „Finanzielle Selbstständigkeit“ von Torben Müller war. Sein Thema: „Erst schlau, dann (vielleicht) reich – werde Autor deiner Finanzen“. Es gab einen Unterschied am 7.9.2019. Heute war ich nicht 25 Jahre alt, sondern meine Tochter.

Im gleichen Alter, ich hatte gerade meine erste Stelle in Marburg angetreten, wollte ich meine Finanzen regeln und für die Zukunft aufstellen. Damals machte ich mich auf, fünf Marburger Geld Institute (Banken) zu besuchen. Ich hatte an alle die gleiche Frage: ich wolle einmalig 10.000 DM und jeden Monat 600 DM anlegen und war gespannt was mir die Finanzexperten raten würden.

Und, wen wundert es, die Berater boten mir für die 10.000 DM ihre eigenen Fonds an und für die monatliche Anlage sollte ich 70 % des Betrages in angeblich notwendige Versicherungen stecken. Die verbleibenden 30 % sollte ich dann monatlich wiederum in die eigenen Papiere des jeweiligen Instituts anlegen.

Bei dieser Strategie steht dann nicht meine eigene Rendite, sondern die Rendite des jeweiligen Instituts im Vordergrund. Damals, und daran kann ich mich noch gut erinnern, war ich geschockt und verärgert über die angebliche Expertise dieser Banker.

Ich nehme meine Geldgeschäfte selbst in die Hand

Von diesem Tag an war mir klar, dass ich meine Geldgeschäfte selbstbestimmt in die Hand nehme und ausschließlich mir selbst vertraue.

Feedback und Hörerfragen von Tino

Liebe Podcast-HörerInnen und Blog-LeserInnen,

ich freue mich über Zuschriften von euch, auch wenn ich nicht auf jede direkt antworten kann. Kürzlich erreichte mich ein tolles Feedback zum Podcast (Danke!) und ein paar Fragen (ebenso Danke!) von Tino, die vielleicht auch euch interessieren könnten. Daher schiebe ich einen kleinen Artikel ein, in dem ich versuche gute allgemeine Antworten zu finden und auch mein Vorgehen beschreibe.

Hallo Torben,
ich höre seit ein paar Tagen deinen Podcast und bin begeistert. Hätte ich dieses Wissen doch nur schon vor Jahren gehabt!!! Naja, die Zeit zurückdrehen geht ja leider nicht.

Podcast-Hörer Tino fragt:

  • Hältst du noch am Coffein-Portfolio fest? Sprich: ist es noch deine erste Wahl?
  • Wo hast du das Depot für dein Coffein-Portfolio (Anbieter)? Oder nutzt du mehrere?
  • Sind die Orderkosten bei der ING nicht viel höher als z.B. Onvista oder anderen Banken bzw. Sparplänen?
  • Nutzt du einen Sparplan? Sind Sparpläne nicht viel günstiger als das manuelle Ordern? Kaufst du monatlich oder alle 3 Monate (um Gebühren zu sparen)?

Simpel investieren mit ETFs

André kennt man noch aus den Tagen, an denen er ungläubig und hektisch kopfschwenkend zwischen Webbrowser und E-Mails hin und her wechselte. Jetzt ist sie vorbei, die Zeit, in der er sich täglich fragte, wozu er das gerade eigentlich macht. Für eine Antwort hatte er im Hamsterrad auch gar keine Zeit.

Heute lässt André das Treiben des Pariser Stadtviertels Saint-Germain-des-Prés, die Gedanken schweifend, an sich vorbeiziehen. Er nimmt gerade eine Auszeit vom „Job“, in dem er sonst noch halbtags unterwegs ist. In der gewonnen Zeit nimmt André sich seiner Hobbys an oder tüftelt für ihn sinnvolle Projektideen aus.

Andrés Altersvorsorge ist übrigens auch schon in trockenen Tüchern, nachdem seine Aktien von Facebook, Apple, Google (später Alphabet), Nvidia, Netflix, Microsoft und Amazon durchstarteten.

Glück ist nicht kopierbar

Na, wer von euch hat sich vor 10 Jahren nennenswert an den oben genannten Unternehmen beteiligt und diese bis heute gehalten? Okay. Das wäre ja auch Zufall, nicht?

Alle reden von der Krise

Aber von welcher Krise wird da gesprochen? Wo hat sie sich versteckt, die Krise? Wie sieht sie aus? Wie groß ist sie? Und wie wird sie sich verhalten, wenn sie erstmal aus der Deckung kommt? Ist da vielleicht doch gar keine Krise? Oder brauchen wir sogar eine Krise?

Ich meine keine Abkühlung der Weltwirtschaft, eine kleine Konjunkturdelle oder Rezession, sondern eine ausgewachsene Wirtschaftskrise mit weltweiten Verwerfungen und einem Börsenbeben.

Crashpropheten

Nun bin ich kein Hellseher und muss euch sofort enttäuschen: ich weiß es nicht! „Crashprophten“ oder Berufspessimisten gab es ja schon immer, und es gibt sie auch heute. Es folgt immer dem gleichen Muster: Mehr oder weniger prominente Analysten, Fonds-Manager, Autoren, Journalisten, Politiker, etc. rufen den nächsten Crash herbei. „Der Crash kommt!“, „Der Crash ist da!“, usw. heißt es dann. Und tatsächlich, irgendwann weht er uns mit mehr oder weniger Wucht um die Ohren. Und die Hellseher, die kurz vorher am öffentlichkeitswirksamsten in Erscheinung getreten sind, schaffen es dann auf die Titelblätter der Medien. Hat er oder sie es doch gewusst!

Rentenbescheid Update Q3/2019

Die Aktienmärkte haben sich erholt. So hat auch meine Rentenprognose wieder einen Sprung zurück über die dreihunderter Marke hingelegt.

Anteilskauf

In diesem Quartal habe ich beim absoluten Standard-Index, dem MSCI World, zugekauft, der auch wieder Bestandteil meines Coffein-Portfolios ist.

Der aktuelle Stand

Die Erholung des Aktienmarkts, Darlehenstilgungen und der Zukauf der ETF-Anteile führt zu folgendem aktuellen ganz privaten Rentenbescheid:

  • Prognostizierte monatliche Nettorente aus eigenem Gesamtkapital zum Jahr 2038: 343,01 € (Q2: 280,64 €)
  • Prognostizierte monatliche Nettorente aus risikolosem Anteil im Jahr 2038: 59,79 € (unverändert)