Updated on März 29, 2019
Unsere Fehler bei der Altersvorsorge – #3
Dies ist der dritte und letzte Artikel der Serie zum Thema Altersvorsorge, in der ich drei Fehler vorstellte, die uns davon abhalten, effektiv Vermögen aufzubauen.
Der erste Artikel zeigt auf, wie viel wir am Ende verlieren, wenn wir zögern und nicht mit der Altersvorsorge starten. Der zweite Artikel legt dar, warum wir den Vermögensaufbau unbedingt selbst in die Hand nehmen sollten.
Der dritte Fehler steht offensichtlich im Widerspruch zum ersten. Denn wenn wir erstmal gestartet sind, verfallen wir oft in Aktionismus.
Fehler #3 – Wir verfallen in Aktionismus
Da schließt man eine private Rentenversicherung ab, sei es die betriebliche Altersvorsorge, eine Riester- oder Rürup-Rente, um dann ein paar Jahre später reumütig wieder zu kündigen oder den Vertrag stillzulegen. Häufig steigen wir in Boom-Phasen in den Aktienmarkt ein, um dann später ernüchtert mit einem Verlust wieder zu verkaufen. Wir kaufen einen Dachfonds. Damit müsste es doch jetzt klappen! Später stellen wir fest, dass die Performance doch nicht unseren Erwartungen entspricht und suchen erneut nach anderen Produkten.
Das alles verhagelt unsere Rendite nachhaltig. Jede Veränderung erzeugt Transaktionskosten. Versicherungen bieten Rückkaufwerte, die unter dem Wert des eigentlichen Vertragsanspruchs liegt. Der Kauf und Verlauf von Aktien und Fonds verursacht immer auch Kosten. Die Statistik ist eindeutig. Je häufiger wir an der Börse handeln, desto schlechter schneiden wir in den meisten Fällen langfristig nach Kosten ab.
Für unsere Ungeduld und unseren Aktionismus habe ich folgende Gründe im Angebot. Wir starten ohne eine langfristige Anlagestrategie im Rücken. Das heißt wir gehen Verträge ein oder kaufen Wertpapiere im Alltag und nicht im Kontext einer langfristigen Strategie für unseren privaten Vermögensaufbau.
Wir alle sind Menschen und unser Verhalten ist stark abhängig von Emotionen. Gerade wenn es um unser Geld geht. Selbst wenn wir uns eine Strategie erarbeitet haben, fällt uns deren Umsetzung schwer, wenn Gefühle wie Angst und Gier am Horizont auftauchen.
Wir sind ständig dem Einfluss von Medien, „Beratern“ und staatlicher Anreizung ausgesetzt und nicht am Mast gefesselt wie einst Odysseus. Wer möchte nicht gerne Steuern sparen und Zuschüsse kassieren? Die Angebote klingen lukrativ, und einmal mehr überlegen wir tätig zu werden.
Fazit
Eine langfristige Anlagestrategie schützt dich von unüberlegten Kurzschlussreaktionen. Erarbeite dir eine solide Strategie für deinen privaten Vermögensaufbau und dokumentiere die Ergebnisse. Die Niederschrift schärft deine Gedanken. Du kannst sie nutzen, um dir immer mal wieder in Erinnerung zu rufen, auf welchen Weg du setzen möchtest. Und dann bleib auf diesem Weg.
So long, not short
Torben
Die Podcast-Episode zum Artikel