Updated on September 6, 2015
Dynamikrobuste, rotierende Organisation
Niels Pfläging stellt in seinem Buch „Organisation für Komplexität“ (ISBN-10: 3868815708) ein Organisationssystem vor, welches verspricht die Probleme heutiger (Markt-) Dynamik zu lösen oder zumindest sichtbarer zu machen als in Organisationen mit klassischer Matrixorganisation.
Die Organisation wird stattdessen als Netzwerk aufgebaut und kann so schneller auf (vielleicht überraschende) Veränderungen reagieren. König ist wie immer der Kunde, der von außen an der Organisation „zieht“. Diesem Zug widmen sich mächtige Kundenzellen, in denen die Wertschöpfung erzeugt wird. Diese direkt wertschöpfenden Kundenzellen müssen cross-funktional aufgestellt sein, um den Kunden bedienen zu können. Selten benötigte Dienste finden die Kundenzellen im Zentrum. Dort werden Dienste untergebracht, deren redundante Auslegung in den Kundenzellen offensichtlich unwirtschaftlich wäre und die nur indirekt zur Wertschöpfung beitragen (zum Beispiel Buchhaltung, Compliance, …)
Mit der Zeit werden sich die Anforderungen verschiedener Kunden ändern. Neue Kunden kommen hinzu. Vielleicht verschwindet auch ein Kunde vom Radar. Um darauf reagieren zu können, dürfen die Kundenzellen nicht als feste Teams gedacht werden. Vielmehr ist eine flexible Rotation angebracht. Das führt gleichzeitig dazu, dass Wissen über Kundenzellen gestreut wird. Man kann sich die Peripherie als zwei Ringe vorstellen. Im äußeren Ring befinden sich die Kern-Mitglieder der Kundenzellen. Es ist sicher nicht geschickt einen vertrauten Kundenbetreuer alle paar Monate auszutauschen. Im inneren Ring rotieren Mitarbeiter schneller und wechseln da hin, wo sie am besten Wert für einen Kunden liefern können. So kann sich die Organisation Änderungen am Sog von Außen, von den Kunden, flexibel anpassen.